Mandala

Mandala – Karten im Fluss

Den Kreislauf des Lebens stellen Kulturen in (fern-) östlichen Regionen mit Sand als Mandala dar. Fertige Gebilde verstreuen die Menschen in die Flüsse. Daraus entwickelten die beiden Autoren Trevor Benjamin und Brett J. Gilbert ein gleichnamiges taktisches Duell über ca. 30 Minuten für 2 Personen ab 10 Jahren. Lookout hat den Titel veröffentlicht. Dieser entwickelt sich zu einer schönen, fast schon meditativen Konfrontation. Es gilt, verschiedene Sandkarten zu sammeln und dafür möglichst viele Punkte zu bekommen.

Sechs Farben für das Leben und drei Felder pro Kreislauf

In der Mitte befindet sich ein Plan mit zwei Mandala-Kreisen. Diese bestehen aus ihrem Zentrum und jeweils einem Feld pro Gegenüber. Auf jeder Seite gibt es noch einen Fluss aus sechs Feldern von 1 bis 6 (Punkten) sowie einen Kelch für gesammelte Karten. Die insgesamt sechs Felder der beiden Kreise bestücken die Duellanten nach und nach. Sobald ein Rund Karten aller sechs Farben enthält, folgt eine Auswertung mit dem Aufteilen der Karten. Jede neue Farbe legt jeder offen in den Fluss, weitere Karten dieser Farbe kommen verdeckt in den Kelch. Am Ende zählen alle Karten im Kelch Punkte gemäß der Platzierung ihrer Farbe im Fluss.

Der Ablauf

Jeder hat einige Sandkarten auf der Hand. Wer an der Reihe ist, legt entweder eine Karte ins Zentrum eines der Kreise und darf bis zu drei Karten nachziehen. Oder er legt beliebig viele Karten einer Farbe in eines der eigenen Felder an den beiden Lebenskreisen. Wer beides nicht möchte, darf beliebig viele Karten abwerfen und neu ziehen. Es gibt jedoch eine übergeordnete Regel: Jede Farbe der Sandkarten darf nur in einem der drei Ablagebereiche des Kreises vorkommen.

Auflösung und Wertung

Sobald die Kontrahenten in einen der beiden Lebenskreise alle sechs Sandkarten gelegt haben, kommt es zur Auflösung dieses Gebildes. Wer mehr Karten im eigenen Feld liegen hat, beginnt. Jede Seite nimmt abwechselnd alle Karten einer Farbe zu sich. Fehlt diese Farbe noch im Fluss, legt er eine Karte davon auf das niedrigste Feld. Alle anderen kommen in den Kelch. Sobald ein Fluss vollständig gefüllt oder der Kartenstapel aufgebraucht ist, endet die Partie. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Fazit

Anfangs wirkt diese Veröffentlichung etwas unspektakulär. Die einfachen Regeln und der zügige Ablauf lassen kaum vermuten, welche taktischen Finessen möglich sind. Doch beide Seiten behaken sich stetig, ohne dass Mandala aggressiv wirkt. Wichtig ist, die Auslage zu optimieren, um selbst möglichst viele Karten von punkteträchtigen Farben zu ergattern. Das lässt sich durchaus ebenso steuern, wie dem Gegner weniger lukrative Farben unterzuschieben. Kurz: Mit diesem Titel haben die Autoren und der Verlag nicht auf Sand gebaut und trotz des fast schon minimalistischen Regelwerks eine tolle Umsetzung des Themas geschaffen.

Über den Autor:

Reich der Spiele ist ein Online-Magazin, das seit 2001 ausführlich über Gesellschaftsspiele berichtet. Ein Schwerpunkt sind kompetente und kritische Rezensionen über Neuheiten.